Richtig heizen im Winter – 13 Tipps zum Energiesparen

Richtig heizen im Winter – 13 Tipps zum Energiesparen

Wie viel Geld gebt Ihr jährlich fürs Heizen aus? Hier ein Hinweis: Wer eine durchschnittliche 70-Quadratmeter-Wohnung bewohnt, zahlt rund 960 Euro für Erdgas – so der aktuelle Heizspiegel für Deutschland. Dabei helfen schon Maßnahmen wie nachts Rollläden runter oder richtiges Lüften, um Energie und Geld zu sparen. So einfach funktioniert richtig heizen im Winter. Seht selbst!

1. Jedes Grad zählt

Der eine fühlt sich bei 23 Grad Wohn- oder Badezimmertemperatur wohl, dem anderen reichen schon 20. So unterschiedlich Euer Wärmempfinden auch sein mag, so gravierend macht es sich in der Heizkostenrechnung bemerkbar: Jedes Grad weniger spart rund 6 Prozent Energie! Daher lohnt es sich genau hinzuschauen, wie warm Ihr Eure Räume tatsächlich heizen wollt. In der Küche reichen oft schon 18 oder 19 Grad, da Herd und Kühlschrank mitheizen. Im Schlafzimmer genügt es vielleicht sogar schon auf 17 Grad zu heizen, um eine geruhsame Nacht zu haben. Die Ersparnis ist enorm: Wer in einem 150-Quadratmeter-Einfamilienhaus die Temperatur um ein Grad senkt, spart rund 115 Euro Gaskosten.

2. Das Thermostatventil nicht voll aufdrehen

Es ist kalt im Zimmer? Egal, ob Ihr den Heizkörper auf 5 oder auf 3 stellt, der Raum heizt gleich schnell auf. Nur auf 5 wird viel mehr Energie verbraucht. Denn die Stufen des Thermostatventils dienen nur der Aussteuerung der Höchsttemperatur. Ist diese erreicht, hält das Thermostat die Wärmezufuhr an. Auf Stufe 3 heizt Ihr zum Beispiel angenehme 20 bis 21 Grad. Denn die Stufen an der Heizung sind nicht zufällig angeordnet. Sie zeigen recht genau an, wie warm es im Raum wird.

Stufen an der Heizung bzw. auf dem Thermostatventil
* (Sternchen): ca. 5° C, Frostschutz
Stufe 1: ca. 12° C
Stufe 2: ca. 16° C
Stufe 3: ca. 20° C
Stufe 4: ca. 24° C
Stufe 5: ca. 28° C
Auf dem Thermostat sind die einzelnen Stufen durch drei Striche unterteilt. Jeder Strich steht für ein Grad.

3. Nachts Rollläden runter

Richtig heizen im Winter heißt vor allem, möglichst wenig Wärme entweichen zu lassen. Um den Wärmeverlust über die Fenster zu verringern, solltet Ihr daher bei Einbruch der Dunkelheit die Rollläden runterlassen und Vorhänge oder Jalousien schließen. So spart Ihr ungefähr 55 Euro an Kosten fürs Heizen im Jahr.

4. Nachbarräume im Blick behalten

Ihr sitzt im kuschelig warmen Wohnzimmer und wollt das benachbarte Esszimmer durch die geöffnete Zwischentüre gleich mit heizen? Das ist möglich. Jedoch solltet Ihr wissen, dass die warme Luft mehr Luftfeuchtigkeit ins Esszimmer einbringt. Kühlt die warme Luft ab, kann die Feuchte in die Wände eindringen. Es droht Schimmelbildung! Wer im Winter richtig heizen möchte, schließt daher besser die Zwischentür – oder heizt das Esszimmer separat.

5. Stoßlüften statt Dauerkippen

Zum richtigen Heizen im Winter gehört gutes Lüften: Viele glauben, dass beim Lüften auf Kipp weniger Wärme verloren geht. Andere wiederum meinen, so schnell für frische Luft zu sorgen. Beides ist falsch! Hinzu kommt, dass das Mauerwerk um die Fenster auskühlen, sich Feuchte absetzen und Schimmel bilden kann. Besser ist es, die Fenster regelmäßig für ein paar Minuten weit zu öffnen, und wenn möglich, für Querlüftung zu sorgen. Bei diesem Stoßlüften wird die Luft effizient ausgetauscht. Bitte dreht aber zuvor das Thermostatventil herunter! Wer über eine recoVAIR Wohnraumlüftung verfügt, muss sich über all das keine Gedanken machen – und spart zusätzlich Heizenergie. Neugierig auf weitere Infos? Die gibt’s auf www.vaillant.de

Extratipp:
Wenig beheizte Räume sind besonders gut zu lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden. Im Zweifel besorgt Ihr Euch ein Hygrometer zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Ein solches Gerät gibt es schon für wenige Euro.

6. Hinter der Heizung dämmen

Mit einer Dämmung hinter dem Heizkörper reduziert Ihr den Wärmeverlust über die Außenwand. Entsprechende Dämmmatten – mit und ohne Alubeschichtung zur Reflektion der Wärmestrahlung – bekommt Ihr im Baumarkt. Am besten lasst Ihr Euch beraten! So könnt Ihr pro Heizkörper ca. 10 Euro jährlich sparen. Wir haben es doch gesagt: Richtig heizen im Winter ist ganz leicht.

7. Zugige Fenster und Türen

Richtig heizen im Winter verpufft, wenn unnötig viel Wärme durch zugige Fenster und Türen entweicht. Ursache dafür sind veraltete, poröse Dichtungen in Fenster- und Türrahmen. Die entstandenen Spalten könnt Ihr ganz einfach mit Schaumstoff- oder Gummidichtungsband aus dem Baumarkt auffüllen. Die Investition lohnt sich: In einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche könnt Ihr pro Jahr ca. 105 Euro an Kosten fürs Heizen einsparen.

8. Die Heizkörper frei lassen

Möbel, Gardinen, nasse Wäsche – alles das hat vor und auf Euren Heizkörpern nichts verloren. Zumindest nicht, wenn Ihr im Winter richtig heizen und den Energieverbrauch nach unten schrauben wollt. Wer also möchte, dass sich die Heizwärme gut im Raum verteilen kann, schiebt Schreibtisch und Sofa beiseite und achtet darauf, dass die Gardine den Heizkörper nicht verdeckt.

9. Energiesparen beim Heizen – Nachtabsenkung der Heizung am Tag

Beim Verlassen der Wohnung die Heizung abdrehen? Lieber nicht. Denn es kostet viel Energie, kalte Räume wieder aufzuheizen. Zudem nimmt kalte Luft schlechter Feuchtigkeit auf, was zu feuchten Wänden und Schimmel führen kann. Wer beim Heizen Energie sparen will, sorgt für eine gleichmäßige Wärmezufuhr – insbesondere auch im Bad. Zudem achtet er darauf, dass die Mindesttemperatur von 16 Grad nicht unterschritten wird. Wenn Ihr tagsüber nicht zuhause seid, könnt Ihr die Heiztemperatur ebenfalls absenken – so wie nachts auch. Bei Gebäuden mit hohem Energieverbrauch könnt Ihr auf diese Weise bis zu 15 Prozent Energie beim Heizen sparen.

Hier ein Tipp zur Beantwortung der Frage, ob eine Nachtabsenkung für Euch sinnvoll ist: Schaltet in einer Nacht mit 0 °C Außentemperatur die Heizung komplett aus und prüft am nächsten Morgen die Temperatur: Je tiefer sie gesunken ist, desto mehr Wärme konnte über die Außenwände entweichen und desto sinnvoller ist eine Nachtabsenkung für Euch – im Sinne von Energiesparen beim Heizen.

Wie realisiere ich eine Nachtabsenkung – an der Heizung oder am Thermostat?

Ihr habt zwei Möglichkeiten: Erstens könnt Ihr die Nachtabsenkung am Regler Eurer Heizung einstellen und so dafür sorgen, dass nachts Heizwasser mit reduzierter (Vorlauf-) Temperatur durch die Heizkörper fließt. Bleibt die Einstellung der Thermostatventile in den Räumen unverändert, werden diese trotzdem versuchen, die Raumtemperatur konstant zu halten und die Heizwassermenge im Heizkörper erhöhen. Somit greift Eure Nachtabsenkung am Regler erst dann, wenn sie so groß ist, dass die Thermostate sie nicht mehr ausgleichen können.
Zweitens könnt Ihr die Thermostatventile in den Räumen herunterdrehen – zum Beispiel von „3,5“ auf „1“. Dies bewirkt die gewünschte Nachtabsenkung – muss aber Raum für Raum durchgeführt werden. Und morgens müssen die Thermostate natürlich wieder aufgedreht werden. Elektronische Thermostate mit Zeitschaltuhr machen diese Vorgehensweise deutlich komfortabler.

10. Heizkörper

Gluckernde Heizkörper werden nicht mehr richtig warm – sie müssen entlüftet werden. Wie das funktioniert? Ganz einfach – wenn Ihr ein paar Dinge beachtet! Durch regelmäßiges Entlüften könnt Ihr jährlich Heizenergie im Wert von rund 25 Euro einsparen.

11. Nur mit Strom heizen, wenn er selbst erzeugt ist

Mit Strom heizen ist teuer. Daher solltet Ihr Heizlüfter, wenn überhaupt, nur sehr selten benutzen. Und veraltete Nachtstromspeicherheizungen? Werden am besten ausgetauscht. Sprecht im Zweifelsfall ruhig Euren Vermieter darauf an!

12. Energieverbrauch

Eure Heizkosten zahlt Ihr als Mieter in der Regel abschlägig im Voraus. Die Jahresabrechnung erhaltet Ihr bis zu 12 Monate nach Ablauf des Abrechnungsjahres vom Vermieter. Das ist zwar bequem, aber wer behält dabei schon den vollen Kostenüberblick? Orientierung bietet co2online auf www.heizspiegel.de. Dort könnt Ihr auch prüfen, ob Ihr zu viel fürs Heizen bezahlt.

13. Anbieter wechseln und Heizkosten

Wer im Winter richtig heizen möchte, kann nicht nur sein Verhalten ändern – sondern auch den Gas- oder Stromanbieter. Ein Vergleich lohnt sich! Wer noch Kunde bei seinem Grundversorger ist, kann locker mehrere hundert Euro im Jahr sparen!

Ihr habt weitere Tipps? Dann hinterlasst uns gerne einen Kommentar!

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